Was sind Schrottimmobilien?
Begriff Schrottimmobilien, Wege des Vertriebs, Finanzierung und Hilfe für Betroffene
Der Begriff „Schrottimmobilien“
Schrottimmobilien sind im Wesentlichen minderwertige und/oder mangelbehaftete Immobilien, die dem Erwerber für weitaus mehr verkauft wurden, als diese tatsächlich Wert sind. Der Begriff „Schrottimmobilien“ findet somit nicht nur Verwendung für Immobilien, deren Bausubstanz defizitäre Eigenschaften besitzt, sondern auch für solche, die auf dem grauen Kapitalmarkt angeboten wurden und ihr Geld einfach nicht Wert sind.
Unter den Begriff Schrottimmobilien fallen aber auch Eigentumswohnungen, Neu- und Altbauten, die in ihrer „Sanierungsphase“ steckengeblieben sind und Immobilien, die „notdürftig“ renoviert bzw. zusammengeflickt wurden (Stichwort: „Pinselsaniert).
Die Anfänge – Vertrieb der Schrottimmobilien
Der Vertrieb von Schrottimmobilien folgt stetig demselben Muster. Zu Beginn erfolgt ein unaufgeforderter Telefonanruf sog. Cold-Calls (auch Kaltanrufe oder Kaltakquise), in dem der potenzielle Kunde um die Teilnahme an diversen Meinungsumfragen gebeten wird. Inhalt dieser Umfragen sind Fragen rund um das Thema „Steuern sparen“ bzw. Möglichkeiten, die bestehende „Steuerlast zu senken“.
Ist es gelungen, die Neugier des Kunden durch geschickte und eingeübte Argumentation zu wecken, wird im Anschluss an das Telefonat ein „Treffen“ vereinbart. Diese Treffen finden regelmäßig in den privaten Räumen der Kunden statt. In diesem Zusammenhang lässt sich der Vermittler sämtliche Unterlagen zwecks Ausarbeitung von Steuersparmöglickeiten vorlegen, welche jedoch zur genaueren Sachverhaltsprüfung mitgenommen werden. Im Zuge einer Vermögensanalyse samt Rückgabe der originalen Unterlagen erfolgt sodann ein erneutes Treffen der Beteiligten. Dieses zweite treffen findet regelmäßig in den Räumlichkeiten des Vertriebes statt.
1+1 = 3 ? – Die Rechenbeispiele
Während des zweiten Treffen wird dem Kunden nun anhand unübersichtlicher Kalkulationsbeispiele aufgezeigt, wie sich durch den Erwerb einer Immobilie die Steuerlast deutlich senken lässt und gleichzeitig etwas für die Altersvorsorge getan werden kann. Durch handgezeichnete „Kuchendiagramme“ wird dem Kunden visuell erklärt, dass es sich einmal mehr um eine lohnende Investition handele. Die verwendeten Zeichnungen werden in der Regel nicht mitgegeben, was ein Überprüfen der Berechnungen in den eigenen vier Wänden unmöglich macht.
Immobilie finanziert sich von alleine
Um auch die letzten, meist finanziellen Zweifel des Kunden zu beseitigen, ist wesentlicher Bestandteil jedes Verkaufsgesprächs die Argumentation, dass sich die Immobilie durch die verminderte Steuerlast sowie die zu erzielenden Mieteinnahmen von selbst trüge. In diesem Zusammenhang werden sog. „Komplett-Sorglos-Pakete“ regelmäßig mitangeboten. Eine Finanzierung zu 100% ist die Regel.
Die Realität ist eine andere
Betroffene Eigentümer von Schrottimmobilien mussten nun feststellen, dass die Versprechungen fern der Realität waren. Die Mieteinnahmen, soweit sich solche erzielen lassen, entsprechen oftmals nur der Hälfte von dem, was dem Kunden versprochen wurde. Weiterhin unrealistisch sind die zugesagten Wertsteigerungen, die es ermöglichten sollten, dass Objekt nach einiger Zeit mit deutlichem Wertzuwachs zu veräußern.
Weiterverkauft der Schrottimmobilien mit deutlichem Verlust
Ist ein Festhalten an der Immobilie nicht mehr möglich, bleibt oftmals nur noch der Verkauf. Zum Leidwesen der Eigentümer ist der Verkaufserlös jedoch nicht selten mit lediglich 50% unter dem selbst aufgewendeten Wert zu beziffern. Weiterhin verkaufshindernd ist die benötigte Zustimmung der Bank. Diese stimmt einem Verkauf für gewöhnlich nur dann zu, wenn gleichzeitig die Grundschuld abgelöst wird. Bereits diese Tatsache macht einen Weiterverkauft der Schrottimmobilien praktisch unmöglich. Im Ergebnis ist es somit nicht ungewöhnlich, dass die Kunden mehr als 20 Jahre an die Schrottimmobilien gebunden sind.
Hilfe für Opfer von Schrottimmobilien
Durch den Erwerb von Schrottimmobilien haben sich die Wünsche von vielen Anlegern nach einer geeignete Kapitalanlage bzw. passenden Altersvorsorge nicht erfüllt. Für viele Betroffene bedeutet die Investition ein finanzielles Desaster. Um auch weiterhin auf eine positive Zukunft ohne die Belastungen durch eine Schrottimmobilie blicken zu können, sollten sich betroffene Anleger vom einen Fachanwalt beraten lassen. Oftmals ist der Gang zum Anwalt eine der letzten Möglichkeiten, schadlos aus der Angelegenheit herauszukommen und sich zumindest dieser Last zu entledigen.
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